10.08.08 Jeantex Nordcup Holsteiner Wellenritt

Tourenankündigungen, Termine und Berichte in und um Kiel. (Mountainbike/MTB und Rennrad)

10.08.08 Jeantex Nordcup Holsteiner Wellenritt

Beitragvon Jens » Mo 11. Aug 2008, 19:41

Am 10.08.08 fuhren Maike, Cord, Thies und ich nach Kaltenkirchen zum Marathon bzw. zur RTF. Maike und die anderen Nortorfer Ladys wählten aufgrund der „herausragenden“ Wetterverhältnis-se die 49 Kilometer-Runde der RTF. Eine von Maikes Mitstreiterinnen hatte unterwegs leider ei-nen Crash wegen eines für seine Reiterin wohl nur schwer zu kontrollierenden Pferdes. Aber es ist alles noch einmal gut gegangen und die Damen hatten ihren Spaß bei den Wasserspielen.

Wasserspiel? Ja, ich glaube das trifft die Wetterverhältnisse wohl am besten. Es hat eigentlich die ganze Zeit nur geschüttet. Mal mehr und mal noch mehr. Obwohl Thies im Laufe der Tour auch mal trockene Abschnitte erlebt haben will. Mir bleibt diese Erinnerung leider verschlossen. Gefühlt bin ich ca. 290 von den 220 Kilometern im Regen gefahren :wink: :roll: :wink: . Ob das Wasser immer nur von oben kam oder ob es die Gischt meiner Vordermänner war, vermag ich nicht mehr zu sagen.

Evtl. sollte ich noch schreiben, dass Cord, Thies und ich die Marathondistanz gefahren sind. Ein wirklich feuchtfröhliches Vergnügen, bei dem auch mein noch am Morgen schnell organisiertes Schutzblech nur wenig Linderung brachte. Aber hey, ich war Jung und wollte das Trikot und brauchte die Punkte.

Von Kaltenkirchen bis zur ersten Kontrolle bei Kilometer 42 in Bark fuhren wir in der ersten Gruppe. Die ganze Fahrt über versuchten sich immer wieder kleinere Gruppen aus diesem 20-Mannfeld abzusetzen, was aber nie gelang. Das Tempo war also hoch, der Spaßfaktor auch, aber natürlich war ich reichlich über meinem Limit.

An der Versorgung haben wir die schnellen Mannen schließlich ihrem unregelmäßigen Tempo überlassen und sind bis auf weiteres allein weiter gefahren. Ich meine, es war bei Kilometer 60 als meine Leiden anfingen. Eigentlich fühlte ich mich frisch, na ja wie frisch man sich eben unter ei-ner total nassen Regenjacke auf einem Rennrad bei Sch....wetter fühlen kann, aber dann kamen die
Rückenschmerzen und wollten nicht wieder gehen.

Nach der zweiten Kontrolle war kurzzeitig alles wieder gut. Dann begann der „Spaß“ erneut. Sehr merkwürdig aber irgendeinen Nerv habe ich da wohl noch öfter im Verlaufe des Tages einge-klemmt. Als es kaum noch ging hatte Cord seinen ersten Platten und ich konnte erneut ein paar Meter gehen, was mir und dem Nerv ganz gut tat. Nach der Reifenreparatur war auch mein Rü-cken wieder in Ordnung.

Bei Km 112 kam die nächste Kontrolle in Seekamp. Hier gab es wärmende Brühe, was einfach genial war. Eine der Helferinnen berichtete von lediglich 178 Startern bei RTF und Marathon. Was für den Veranstalter natürlich ganz schön misslich ist, hatte er doch im Vorjahr 1200 Radler auf den unterschiedlichen Strecken. Eine wahre Schande, denn die Organisation und die Stimmung waren stets gut.

Es folgte nun die Strecke zur nächsten Kontrolle nach Wulfsdorf. Für mich war es nicht lustig. Die Schmerzen kamen zurück und auch sonst war ich reichlich fertig. Ich meine, wir sind sogar mal kurz angehalten und ich konnte ein paar Schritte laufen, um dann wieder ein paar Kilometer ohne Rückenschmerzen fahren zu können. Thies und Cord wichen nie von meiner Seite bzw. spendeten mir reichlich Windschatten. In Wulfsdorf ließ Thies sich schließlich die warme Malzeit servieren und genoss sie sichtlich.

Eine weitere Kontrolle in Bark sollte es noch geben. Diese erreichten wir aber nicht mehr gemein-sam. Ich musste einfach mein Tempo fahren oder besser schleichen. So zogen Thies und Cord bei Kilometer 170 allein weiter. Das war jetzt mein dreiundzwanzigster Marathon auf der Straße in den letzten vier Jahren, aber so habe ich noch nie gelitten. Mein Rücken war einfach nicht mehr mein Rücken. Das Geheimnis für ein paar schmerzlose Kilometer war es einfach mal kurz anzu-halten und 30 Meter zu schieben, damit entspannte sich die Lage für gut 15-20 Kilometer. Hinzu kam noch ,dass Thies und ich uns über die Länge dieses Abschnittes gründlich vertan hatten. Wir waren von einer Kontrolle zwischen Kilometer 175 und 180 ausgegangen und wollten uns dort wieder treffen. Leider kam die Kontrolle erst bei Kilometer 196. Der Weg war also noch lang. Un-terwegs traf ich Cord und Thies noch mal auf der Strecke, als sie gerade den zweiten Platten von Cord behoben hatten.

Später sahen wir uns noch kurz an der Kontrolle. Wir beschlossen, dass ich meinen Weg auch wei-terhin allein in Angriff nehmen würde. Als Thies und Cord loszogen, blieb ich also noch an der Kontrolle und gönnte mir erst mal einen Kaffee, der mir neue Kräfte gab. Langsam wurde mir klar, dass der Weg auch nicht kürzer werden würde, wenn ich noch länger an der Kontrolle stehen wür-de.

Ich begab mich also auf den letzten Streckenabschnitt. Dieser führte durch die wahrscheinlich bei gutem Wetter recht schöne Barker Heide. Aber das war mir egal, denn ich hatte ja meine Rücken-schmerzen und brauchte so nicht gelangweilt von der Strecke notiznehmen. Ich glaube, ich bin noch einmal gut 50 Meter geschoben und konnte dann ins Ziel fahren. Ab dem Ortschild Kalten-kirchen lief es sogar wieder sehr flüssig.

Im Ziel fand mich Maike recht zügig und Thies und Cord kamen bereits aus der Dusche. Ich war einfach nur happy im Ziel zu sein. Nach einer kleinen Gedenkpause und einer ausgiebigen Dusche ging es auch mir wieder besser und die Rückenschmerzen waren spätestes nach der Rückfahrt und dank Sitzheizung im Auto wie weggeblasen.

Persönliche Erkenntnis:
Ich muss einfach wieder mehr fahren. Es ist wohl doch nicht so klug, mehr Marathonkilometer als Trainingskilometer in einer Saison zufahren. Mein nun viertes Nordcup-Trikot ist somit wohl auch das für mich am schwersten zu erreichende Stück Kleidung geworden. Ich hoffe, es sieht wenigs-tens gut aus.

Jens
Benutzeravatar
Jens
Carbon statt Condition
 
Beiträge: 2071
Registriert: Mi 1. Nov 2006, 11:13
Wohnort: Neumünster

Beitragvon cortison » Mo 11. Aug 2008, 20:02

Schadensbilanz:

2 Schläuche kaputt, der Ultremo vorne hat einige kleinere Schnitte, wirds aber wohl noch tun, und der Diamante Pro Light am Hinterrad...naja, den kann ich wohl vergessen...das eine ganz große Loch finde ich zwar gerade nicht mehr, aber da sind einige böse Schnitte und Risse drin...dummerweise hatte ich den Reifen gerade erst am Samstag abend montiert, nachdem sein Vorgänger am Dienstag aufgegeben hat...mal sehen was ich in Sachen Hinterreifen jetzt mache, so geht das ja nicht weiter...

ansonsten (und abgesehen vom Wetter) hat mir die Sache sehr gut gefallen und wird auf jeden Fall wiederholt. Danke an Jens fürs Überreden und an Thies fürs mitnehmen. Meinen Beinen ging es erstaunlich gut und heute merke ich nichts mehr von der Sache...geht also beim nächsten mal wohl schneller ;)


Cord
cortison
 
Beiträge: 438
Registriert: Do 21. Dez 2006, 12:09
Wohnort: Kiel

Beitragvon Jens » Di 12. Aug 2008, 20:36

Bilanz:

1. Das Rad ist wieder sauber :D
2. Vorderreifen ist hin (aber kein Platten) :shock:
3. Bremsbeläge haben stark abgenommen :shock:
4. Unmengen von Wasser sind nun nicht mehr in den Hochprofilfelgen :roll:

Jens
Benutzeravatar
Jens
Carbon statt Condition
 
Beiträge: 2071
Registriert: Mi 1. Nov 2006, 11:13
Wohnort: Neumünster

Beitragvon Jens » Di 12. Aug 2008, 20:37

Benutzeravatar
Jens
Carbon statt Condition
 
Beiträge: 2071
Registriert: Mi 1. Nov 2006, 11:13
Wohnort: Neumünster

Beitragvon andi » Di 12. Aug 2008, 22:25

Jens hat geschrieben:Bilanz:

...
3. Bremsbeläge haben stark abgenommen :shock:
...

Jens

kein wunder das du so fertig warst, wenn du die ganze zeit mit angezogener Bremse gefahren bist :-D
Andi
andi
Heckensportler
 
Beiträge: 335
Registriert: Di 27. Feb 2007, 16:32
Wohnort: Altenholz


Zurück zu Touren



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste