Transalp 2011. "Auf den Spuren der alten Jensemänner"

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Re: Transalp 2011. "Auf den Spuren der alten Jensemänner"

Beitragvon Karsten » Sa 20. Aug 2011, 09:44

Fotos? Ich war beschäftigt, sagen wir es mal so. :lol:

Ja, an dem Abend bin ich ziemlich gealtert. Grad in der Dämmerungsphase wurde einem schon ganz schön mulmig. Nachher, nach dem Gasthof war alles egal. War eh zu spät für alles und es klappte eh nix. Zum Glück war es jedenfalls trocken und warm.

Nur mein Minitool liegt da noch oben. Ist aus dem Rucksack gefallen, als dieser den Hang runter rollte und in dem hohen Gras verschwunden.

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Re: Transalp 2011. "Auf den Spuren der alten Jensemänner"

Beitragvon Jörn » Sa 20. Aug 2011, 12:17

Karsten hat geschrieben:Nur mein Minitool liegt da noch oben. Ist aus dem Rucksack gefallen, als dieser den Hang runter rollte und in dem hohen Gras verschwunden.

Karsten


Also mir fällt da spontan eine Aktion während eines kivelo-Urlaubes in einem deutschen Mittelgebirge ein ... :mrgreen:

MfG Jörn
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Re: Transalp 2011. "Auf den Spuren der alten Jensemänner"

Beitragvon Karsten » Sa 20. Aug 2011, 21:50

Gut, da war die Aufgabenstellung aber auch echt fies.
Das Minitool hätte man ja vielleicht noch finden können. Aber wir hatten es vorerst garnicht vermisst. :)

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Re: Transalp 2011. "Auf den Spuren der alten Jensemänner"

Beitragvon thb » So 21. Aug 2011, 12:23

Hmm wenns läuft dann läufts...
Wofür oder wogegen sind denn die "Fliegenvorhänge" die auf einigen Bildern über dem Weg zu sehen sind?

Thomas
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Re: Transalp 2011. "Auf den Spuren der alten Jensemänner"

Beitragvon Karsten » So 21. Aug 2011, 13:04

Etappe 7, von Tiers nach Ziano.

Wir quälten uns aus den Betten und begaben uns an das Frühstückbuffet. Noch bevor ich meinen Kaffee ausgetrunken hatte, wurde mir ein nagelneuer Schlauch an den Frühstückstisch geliefert. Guter Hoteljunge! :ok:
Wir machten uns also fertig, packten die Sachen und gingen in die Fahrradgarage, wo ich den verknoteten Schlauch aus dem Laufrad pulte und den neuen einsetzte. Komisches Ventil...eine Mischung aus einen Auto- und einem französischen....aber passt.
Unmotiviert starteten wir beide die 7.Etappe und es ging auch gleich bergauf zum Karerpass. Der Aufstieg war ziemlich unspektakulär, alles auf Asphalt und das wohl sehr schöne "Rosengarten"-Gebirge war in Wolken gehüllt. Gab also auch nichts zu sehen. :(
Oben angekommen brauchte ich erstmal eine Pause und wir kehrten auf einen Kaffee und einen Apfelstrudel in den erstbesten Biergarten ein. Meine Bremse fiepte während des Aufstieges und ich wollte kurz noch den Bremssattel vor der Abfahrt nachstellen, aber wo war mein Minitool? :roll:
Na super, keinen Ersatzschlauch mehr, keine Flicken, kein Werkzeug, 35Speichen am HR. Beste Voraussetzungen für eine Transalp. Ich brauchte also Ersatz.
Moena ist ein größerer Ort, der hoffentlich so etwas ähnliches wie ein Radgeschäft hat und liegt unten im Tal, wir mussten nur die Schotterabfahrt heil überstehen. Nach dem gestrigen Abend hatte ich aber während der Abfahrt ein sehr ungutes Gefühl, nach jeder Erschütterung dachte ich, ein zischen zu hören. :?
Aber wir sind dann doch noch heil unten angekommen und waren noch garnicht richtig im Ort, da zeigte sich auch schon ein kleiner Radladen (zumindest war eine Standpumpe im Schaufenster) am Wegesrand. Mittagspause. Doch nach 15Minuten warten fuhr der Inhaber pünktlich mit seinem E-Bike vor und öffnete mir die Pforten in seinen Laden. Irgendwie ein wildes Sammelsurium an Radteilen und Zubhör. So stelle ich mir Johann's Radzimmer vor.
Wir hatten oben am Pass Südtirol verlassen und sind nun im Trentino. Nur, was mir nicht so bewusst war, es spricht nun keiner mehr deutsch. Geschweige denn englisch. Man fährt einmal über einen Berg und eine gute Verständigung ist Geschichte.
Sofort fand ich aber eine Packung TipTop-Flickzeug in seinem Regal. Nur bei meiner Frage nach einem "Minitool" guckte er mich dementsprechend fragend an. Lustiger Typ irgendwie. Er war klein, kleiner als ich, sah aus wie ein Waldschrat, wildes ungepflegtes Haar und Vollbart und machte ständig Geräusche. Besonders wenn er etwas suchte. Das hörte sich ungefähr so an "Njä njä njä njä njä". Wie ein Meerschweinchen, dachte ich. :lol: Ich wanderte durch seinen Laden und holte einen Inbus aus seinem Werkzeugkasten, zeigte es ihm und versuchte es mit "piccolo". Njä njä njä...ah, jetzt verstand er. Nein, er schüttelte mit dem Kopf, sowas habe er nicht. Aber es solle noch einen weiteren Radladen im Ort geben und er beschrieb mir den Weg dorthin. Aber auch nach 3maligen Fragen in unterschiedlichen Geschäften fanden wir ihn nicht. Hmm.. Mist. In einem Sportgeschäft fragte ich dann noch einmal nach und seine Beschreibung führte mich zu einem weiteren Sportladen. Dort waren leider auch keine Fahrradteile zu entdecken und ich fragte die Verkäuferin. Radladen, ich machte Radfahrgesten. Ah, sie wusste sofort bescheid. Den Gang runter und die Treppen rauf. Ich stieg also die Treppen hoch und stand vor dem Laden.....vor dem Laden des Meerschweinchens. -NJÄ!- :evil:
Noch einmal zeigte mir der Nager den Weg zum dem anderen "Radladen" -njä njä njä- und ging mit mir die halbe Straße runter. Ich war mittlerweile schon skeptisch und sagte, dass ich gerne das Flickzeug trotzdem kaufen möchte. Wie schon bei meinem ersten Besuch hatte ich auch jetzt das Gefühl, dass er es irgendwie nicht hergeben mag. Er sagte mir in sehr gebrochenem deutsch, wenn es in dem anderen Laden kein Flickzeug gäbe, solle ich wieder kommen. Hä? Okeehh, nagut....
Wir machten uns also wieder auf den Weg und da war er dann auch, der andere Laden. Nur, das war kein Radladen, sondern ein Werkzeuggeschäft. Achsoo.. Trotzdem bekam ich dort, wiederrum nach Ende der Mittagspause, mein Flickzeug, sogar billiger, und fand auch ein kleines Inbusset als Ersatz für mein Minitool. Nur auf einen Kettennieter musste ich von nun an verzichten. *aufholzklopf*

Nach dieser ganzen Aufregung war die Motivation auf eine längere Etappe nun vollends verschwunden und wir folgten dem Track nur noch bis zum letzten Ort vor der nächsten Steigung, suchten uns dort ein schönes Hotel und verbrachten die Zeit bis zum Abendessen in dem schönen Hotelpool. :D

Tourendaten:
von Tiers nach Ziano, 49km, 850hm, minimale Höhe 917m, maximale Höhe 1770m, Temp-Schnitt 27°C
Start: 11:30Uhr, Ziel: 17:20Uhr

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Re: Transalp 2011. "Auf den Spuren der alten Jensemänner"

Beitragvon Karsten » So 21. Aug 2011, 13:09

thb hat geschrieben:Hmm wenns läuft dann läufts...
Wofür oder wogegen sind denn die "Fliegenvorhänge" die auf einigen Bildern über dem Weg zu sehen sind?

Thomas


Das frage ich mich auch. Ich vermute, zur Viehrückhaltung. Aber wäre da Strom drauf gewesen, hätten wir das eigentlich merken müssen... :ka:

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Re: Transalp 2011. "Auf den Spuren der alten Jensemänner"

Beitragvon Karsten » So 21. Aug 2011, 13:54

Der 8. Tag war Wander- und Ruhetag. Natürlich auch wieder mit Pool! :D

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Re: Transalp 2011. "Auf den Spuren der alten Jensemänner"

Beitragvon Karsten » Mo 22. Aug 2011, 20:30

Nach einem knappen Frühstück (wir waren mal wieder die letzten), räumten wir das Zimmer und zahlten unsere Hotelrechnung. Bei bestem Wetter starteten wir in die 8. Etappe, und wunderten uns deswegen etwas über die Bemerkung des Hoteliers, er wünsche uns noch viel Glück mit dem Wetter. :?
Als wir nach einer ziemlich steilen Asphaltauffahrt an der Hütte vorbei fuhren, in der wir eigentlich 2 Tage zuvor übernachten wollten, gab es dann auch tatsächlich den ersten Regenguss. Wir stellten uns unter eine schützende Tanne und warteten ab, bis das schlimmste vorbei war.
Doch das sollte nicht der einzige Regenguss gewesen sein, immer wieder öffneten sich die Himmelspforten und irgendwann gingen die Schauer in einen ergiebigen Dauerregen über.
Da kam uns dann das Rifugio Refavaie mit seinen schön hergerichteten Zimmern gerade recht, wir hatten den Pass mittlerweile überwunden und mussten nach dem grobschottrigem Trail nur noch die Schotterautobahn runterbrausen.

Nach 20,5km gabs dann schon das Feierabend-Radler. :D

Tourendaten:
von Ziano zur Rifugio Refavaie, 20,5km, 1210hm, minimale Höhe 919m, maximale Höhe 2067m, Temp-Schnitt 17°C
Start: 10:30Uhr Ziel: 15:45Uhr

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Re: Transalp 2011. "Auf den Spuren der alten Jensemänner"

Beitragvon Jensemann » Mo 22. Aug 2011, 21:54

In dem Refugio habe ich auch übernachtet :) mit Wäschedienst,nächsten Morgen war alles sauber und roch wieder frisch.

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Re: Transalp 2011. "Auf den Spuren der alten Jensemänner"

Beitragvon Karsten » Mo 22. Aug 2011, 22:10

Wiewowas, davon hat mir da aber keiner was gesagt. Frechheit! ;)

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Re: Transalp 2011. "Auf den Spuren der alten Jensemänner"

Beitragvon jge » Di 23. Aug 2011, 00:42

Karsten hat geschrieben:Etappe 7, von Tiers nach Ziano.
Irgendwie ein wildes Sammelsurium an Radteilen und Zubhör. So stelle ich mir Johann's Radzimmer vor.


:top:

hast aber kein photo gemacht oder? wenn nicht kommst du einfach mal bei mir vorbei und machst dann eins von meinem zimmer....
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Re: Transalp 2011. "Auf den Spuren der alten Jensemänner"

Beitragvon Karsten » Di 23. Aug 2011, 20:46

Etappe 9, vom Refugio Refavaie bis Levico Terme.
Nach dem Pso. Cinque Croci kam endlich mal wieder die Sonne raus. Da kam uns das Café in Strigno gerade recht, wo wir dann auch gleich eine Weile pausierten und uns Eis und einen Capuccino gönnten.
Relativ unspektakulär ging es anschließend auf der Route der Transalp Challenge auf Nebenstraßen durchs Tal, bis wir nach 37km Levico Terme erreichten, wo wir von der Touri-Info ein Hotel mit Seeblick vermittelt bekamen. Die Halbpension hätten wir aber lassen sollen, denn das Essen dort war eher auf Kantinenniveau.
Vor dem Abendessen schlenderten wir aber noch zum nächsten Supermarkt, der Discounter dort nennt sich LD. Englisch ausgesprochen kam mir das irgendwie bekannt vor, ist aber bestimmt nur Zufall.
Es war aber sehr unterhaltsam in diesem Laden, deutsche Urlauber in vollen Discountern, das kann spannend sein. :D

Da der Weg an der Strandpromenade lang führte, musste dann auch noch ein schnelles Bad im Lago di Levico drin sein. Training für den Gardasee. ;)

Tourendaten:
von Rifugio Refaivaie bis Levico Terme, 64km, 1350hm, minimale Höhe 340m, maximale Höhe 2016m, Temp-Schnitt 23°C
Start: 9.30Uhr, Ziel: 15:30Uhr

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Re: Transalp 2011. "Auf den Spuren der alten Jensemänner"

Beitragvon Karsten » Do 25. Aug 2011, 21:40

Die 10. Etappe, unsere letzte dieser Transalp, führte uns bei schwülwarmen Wetter von Levico Therme über einen Pass, der meines Wissens keinen Namen hat, wohl, weil er garkeinen verdient hätte. Ich hatte ihn am Vorabend zufälligerweise auf der Karte gefunden.
Eigentlich wollte ich über den Passo Sommo ins Etschtal und nach Rovereto gelangen, aber das wären nochmal so um die 900-1000hm gewesen. Wir wollten aber nicht so spät in Torbole ankommen, also entschieden wir uns für den Pass ohne Namen, der hatte gerade mal 230hm und war also schnell überwunden.
Im Etschtal gelandet, folgten wir dem Radweg für rund 20km und damit uns dabei nicht langweilig wurde, wehte uns ein penetranter, gleichmäßiger Gegenwind um die Ohren.
Ab Rovereto folgte der Endspurt unserer Transalp 2011 und wir konnten es kaum noch erwarten, den See zu sehen. Nur noch den Passo San Giovanni überwinden, dann war es geschafft.

Und da lag er dann auch vor uns, der Gardasee. :D Es ist doch immer wieder eine Freude, wenn er sich zum Ende einer Transalp das erste Mal vor einen auftut. Schnell rollten wir die Asphaltrampe hinunter und steuerten direkt auf den Strand zu. Ein schönes Plätzchen gesucht, die Räder abgestellt, den Rucksack geöffnet und dann haben wir feierlich mit einem Dosen-Radler aus dem LD-Discounter auf unsere erfolgreich abgeschlossene Transalp 2011 angestoßen! :D

Tourendaten:
von Levico Terme bis Torbole, 59km, 500hm, minimale Höhe 69m, maximale Höhe 693m, Temp-Schnitt 27°C
Start 10:45Uhr, Ziel 14:30Uhr

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