Mein Geländepanzer ist das „erfahrenste“ Bike in meinem Stall. Mittlerweile nenne ich es liebevoll „den Trecker“, obwohl ich mich immer ein bisschen dafür schäme. Denn, wenn man will oder besser gesagt kann, wird der Trecker auch mal richtig schnell. Über die gut 8100 Kilometer, die mittlerweile auf dem Tacho stehen, hat mich mein Blizzard nie im Stich gelassen. Natürlich sind ein paar Teile kaputt gegangen oder wegen mentalem Verbrauch ausgetauscht worden.
Zueinander gefunden haben wir im November oder Dezember 2002. Auf der damaligen Eurobike erblickte ich das Rad am Rockystand. Eigentlich war ich nur auf der Suche nach einer anständigen Federgabel für mein damaliges Stevens M9, dessen Rock Shox Sid kurz zuvor abgelebt hatte. Am Ausstellungsbike war damals eine Magura O24U, das ursprüngliche Objekt meiner Begierde, verbaut. In der folgenden „Bike“ war das Blizzard dann im Test mit anderen Stahlbikes. Nach mehreren Gesprächen mit meinen damaligen Arbeitskollegen im Radshop über die Vorzüge von Stahl als Rahmenwerkstoffe wurde es mir schlagartig klar. Ich brauchte nicht nur eine neue Gabel sondern ein neues Rad. Das kürzlich bestandene Examen diente als guter Grund und Rechtfertigung für die Anschaffung.
Angeschafft wurde das Rocky als edles Schönwetterrad. Doch nach kurzer Zeit wurde mir klar, dass es viel besser fuhr als jede der Irrungen und Wirrungen aus dem Stevensprogramm, die ich immer wieder mein eigen nennen durfte. Die Aluräder kommen und gingen also, doch das Rocky mit seinem edlen Reynolds 853 Rohrsatz blieb. Wenn es nach mir geht, wird es auch für immer bei mir bleiben, denn mittlerweile haben wir zusammen eine ganze Ecke von MTB-Marathons und sonstigen Wagnissen hinter uns gebracht und letztlich lande ich doch immer wieder auf dem Blizzard, meinem geschätzten Trecker.
Das bisherige Leben meines Blizzard gliedert sich in mehrere Ausbaustufen:
Stufe 1 Show and Shine
Bei Stufe 1 ging es mir primär um das Aussehen des Rades. Das Rocky sollte durchgängig Schwarz/Weiß sein. Dieses Vorhaben bedingte eine gewisse Lauferei nach den unterschiedlichsten Teilen.
Die Kurbel musste, klar wie es sich für ein Rocky gehört, von Race Face sein. Auf der Eurobike stand das Rad mit einer schwarzen Kurbel aus Alu. Ich wollte sie in Weiß, was aber nicht einfach war. Schließlich fand ich im Netz das Carbon-Topmodell für einen unverschämt günstigen Kurs. Die Kurbel war mit 110er Lochkreis und Vierkantaufnahme ein Ausläufer. Da mein Bike auch untenherum weiß sein sollte, suchte ich weiße Pedale. Diese und ein weißes Sram 9.0 SL Schaltwerk mit passenden Griffen fand ich bei meinem damaligen Arbeitgeber in der Auslage. Als Umwerfer wählte ich einen einfachen Shimano Deore, da dieser schwarz mit weißem Schriftzug war und gut ins Konzept passte. Beim großen E ergatterte ich in einem heißen Duell mit einem anderen Kieler schließlich weiße Sram 9.0 SL Naben. Diese entpuppten sich allerdings bald als ziemlicher Schrott, aber sie waren halt weiß und das war wichtig. Die weißen Sunn Pedale zeichneten sich übrigens auch nur durch ihre Farbe aus. Bei meinem ersten Marathon überhaupt in Altenau brach ein Teil der Klick-Mechanik einfach ab. Ich wechselte recht zügig zu Shimano 959 Pedalen, die immer noch halten. Vorbau und Sattelstütze kamen auch von Race-Face und waren schön schwarz, wenn auch nicht ganz leicht, so doch schon allein betrachtet zwei Kunstwerke für sich. Beim großen E fanden sich auch noch weiße Barends von Onza und als Sattel kam ein Pavé Team AG2R von Fizik ans Bike, na klar mit weißen Flanken. Bei Magura orderte ich eine schwarze O24U und ein HS 33- Sondermodell in weiß. Ich war glücklich!