Der erste Schritt auf meiner persönlichen Suche war der Brevet am 24.03.2007. Klar, wenn so eine Veranstaltung quasi vor der eigenen Haustür stattfindet, kann ich mir so etwas nicht entgehen lassen. Standesgemäß erfolgte die An- und Abfahrt zum Startpunkt mit dem Rad. Ich war diesmal mit meinem Alu-Scott unterwegs, da ich von dreckigen Straße ausging und mein CR1 schonen wollte.
Kurz nach 8 Uhr gingen dann 26 Mann und eine Frau auf die Strecke, die bis zum Landtag durch ein Auto abgesichert wurde. Mit dabei waren viele bekannte Gesichter wie Jens K. und Stefan L. (Organisator) aus Kiel, Thies aus Bockhorsterhütten und Armin aus Eckernförde.
Anders als bei einem Marathon gibt es bei einem Brevet keine Ausschilderung der Strecke. Man erhält einen Fahrplan, eine Karte und ein Kontrollheft in dem man die Stempel der verschiedenen Kontrollen sammeln muss. Meist waren dies Tankstellen.
Die Strecke verlief über Eckenförde nach Rieseby zur ersten Kontrolle. Bereits bei Wulfshagen gab es einen Sturz, der aber glimpflich ab ging. Das Tempo und der Fahrstill der großen Gruppe war für mich etwas gewöhnungsbedürftig. In der Ebene ging es zügig vorwärts, vor Steigungen wurde abgebremst - ich möchte fast sagen - und dann langsam über den jeweiligen Hügel geschlichen. Bereits hierbei fielen einige Fahrer zurück, die in der Ebene dann wieder vorn waren. Wahrscheinlich war alles aber nur halb so schlimm und ich bin lediglich zu lange nicht mehr in einer großen Gruppe gefahren. Ca. 6 km vor der Kontrolle zog das Tempo an, woran ich nicht ganz unschuldig war. Allerdings kam gleich Schelte von weiter hinten. Das Tempo fiel daraufhin und an den Hügeln vor Rieseby brach die große Gruppe auseinander.
Mit der Gruppendynamik im großen Stil war es nun vorüber und kleinere Haufen bildeten sich. Die Fahrweise wurde für meine empfindliche Seele immer unruhiger, so dass ich mich etwas aus meiner ursprünglichen Gruppe zurückfallen ließ und mit Lars aus NMS, Armin und einem anderen Fahrer eine Gemeinschaft mit gleichmäßigem Tempo aufmachen konnte. Das Tempo war keineswegs langsam nur halt eben schön gleichmäßig. Auch Thies ließ sich zu uns zurückfallen und leistete viel Führungsarbeit.
Kurz vor Kontrolle 2 in Kappeln fuhren wir in die Gruppe vor uns und erreichten schließlich die Tanke. Hier gönnte ich mir einen Kaffee. Nach einiger Zeit war schließlich nur noch unsere Ursprungsgruppe mit Armin, Thies, Lars und mir an der Station.
Zu viert erreichten wir dann Schleswig, die dritte Kontrolle. Glücklicherweise kannte Armin den Weg. Für den nächsten Brevet muss ich meine Ausrüstung allerdings um einen Kartenhalter erweitern, denn manchmal war ich ein wenig ohne Plan unterwegs. Da wir nur ca. 2 Minuten nach den vorderen Fahrern an der Tankstelle in Schleswig eintrafen, ergänzte sich unsere Gruppe um Jans K. und einen weitern Fahrer.
Nun nahmen wir das Stück zur Kontrolle 4 in Angriff. Diese lag oben auf dem Aschberg in den Hüttener Bergen. Unsere Fahrt blieb bis zum Zielberg perfekt gleichmäßig. So überwanden wir auch Tirol. Ein Ort, der seinen Namen nicht zu Unrecht trägt. Auch ein Teil der legendären Rennstrecke von Ascheffel stand auf dem Programm. Es gibt echt Sachen, die eigentlich niemand braucht, aber wenn der Streckenplan es will, dann muss es halt sein. Oben auf dem Aschberg gab es schließlich vom Wirt des Café eine Gratis-Orangenscheibe.
Um unsere Gruppe war es nun geschehen. Thies vergaß seinen Rucksack auf dem Berg und gönnte sich so einen Teil der Auffahrt ein zweites Mal. Ich wartete und die anderen waren weg. Nun war Stefan bei uns und wir erwischten nach der Abfahrt den richtigen Abzweiger. Stefan blieb zurück und Thies und ich erwischten zwei weitere Fahrer und bildeten nun eine Vierergruppe. Es ging am Wittensee entlang nach Sehestedt. Leider waren unterwegs alle Knicks herunter genommen worden, so dass ein Kampf gegen den Wind entbrannte. Dieser forderte reichlich Körner.
An der Fähre in Sehestedt fuhren wir dann in die Führungsgruppe auf. Auf der Fähre wurde der Weg gecheckt und Thies und ich waren zuhause. Über Bredenbek und Felde nach Westensee ging es hoch nach Wrohe. Die Gruppe zerlegte sich hier. Zeitweise dachte ich, mein rechter Oberschenkel würde noch im Anstieg platzen, aber die Radhose hat alles zusammen gehalten

Die Kontrolle in Rotenhahn erreichten wir als erste Gruppe. Es gab zwar keinen Orden, aber die Tatsache war schon in Ordnung. Unbemerkt stahlen sich hier dann vier Fahrer von dannen.
Über Flintbek ging es dann zurück nach Kiel. Leider gab es in Flintbek noch eine böse Überraschung in Form eines Berges, der mich schon beim Nordcup ab Nortorf einige Nerven gekostet hatte. Aber wir fuhren ihn diesmal sehr zivil. Im Ziel gab ich schnell mein Stempelheft ab und machte mich in Sachen Family aus dem Staub.
Jens
Der Tag nach dem Bervet war leider nicht so prall. Eigentlich hatte ich mit Jens K. einen 100er zum Ausrollen geplant, aber auf der Fahrt zum Treffpunkt in Nortorf zerlegte sich mein Hinterreifen. Leider guckte auch der neue Schlauch aus einem Riss in der Decke. Da mein 2. Ersatzschlauch ein kurzes Ventil hatte, drehte ich bei und bekam heuer nur 35 Km auf die Uhr.