Um 21.50Uhr machten wir uns zu acht auf den Weg nach Kroog, um dort noch Tim, Günni und Manuel einzusammeln. 11 Mann

- mit so vielen Leuten war es gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten um bloß niemanden zu verlieren.
Klick aufs Bild und dann F11!
In den Rönner Wald eingestiegen begleitete mich gleich der erste Nachtaktive... eine Fledermaus flatterte ne Weile über meinem Kopf den Trail entlang und nach dem ersten längeren Anstieg erwischte mich dann gleich der erste Platten der Tour. Hmpf, den Reifen hatte ich eigentlich grad erst vor der Tour repariert. Doch Josh fand den Übeltäter, den ich übersehen hatte, ein kleiner spitzer Stein, der sich durch die Decke gebohrt hatte.
Irena und Ralf nutzten die kurze Zwangspause und zückten gleich eine Flasche Sekt (nein, das war kein Robby Bubble, der war echt) und 'ne Packung Schaumküsse mit Migrationshintergrund, um mit uns Ihren Jahrestag zu feiern. Wie passend die Situation...im Dunkeln hatten Sie sich kennengelernt und auch im Dunkeln diesen Tag mit uns gefeiert.

Weiter ging es, trotz Sekt relativ geradlinig, nach Preetz und noch weiter Richtung Wahlstorf, wo uns bald ein Wagen im Graben auffiel. Bei genauerer Betrachtung war dieser Wagen um einen Strommast gewickelt und der Fahrer stand, mit einem Abdruck seines Lenkrades auf der Stirn, daneben.

Wir fragten ihn, ob es ihm gut gehe. Er erwiderte sowas wie "sssssjaaaa, alleessss in Oddnung...ssssis allles gut!" Ooookaaaay... etwas verwirrt fuhren wir ein Stück weiter, aber hielten es dann doch für eine gute Idee, die Polizei zu informieren. Ich schilderte der Dame aus der Notrufzentrale was passiert war, aber sie fand irgendwie viel interessanter, was 11 Radfahrer mitten in der Nacht mittendrin im nirgendwo machen.

Nach einem ziemlich lustigen Wortwechsel schickte sie uns aber doch noch einen Wagen und gab uns die Aufgabe, an dem Unfallfahrer dranzubleiben, der sich mittlerweile auf den Weg gemacht hatte, nach Hause zu torkeln.
Und DAS war dann DIE Situation der Tour, wenn nicht sogar das Highlight des Jahres! 11 Mountainbiker mit Flutbeleuchtung am Lenker folgten in Schrittgeschwindigkeit über hunderte von Metern einem stockbesoffenem Unfallfahrer mit Lenkradabdruck auf der Stirn. Wir folgten ihm mit nur wenigen Metern Abstand, der Typ schien die ganze Zeit über nichts davon bemerkt zu haben. Wir machten ein Event daraus, rissen Sprüche, unterhielten uns, verteilten Süßigkeiten (Till wollte sogar unserem Hauptprotagonisten Weiße Mäuse anbieten

)
Kurz vor Ascheberg tauchte dann eeendlich Blaulicht am Horizont auf, es war aber nur der Krankenwagen, die Polizei hatte sich verfahren, wie ich später erfuhr.

Nachdem dann auch sie zu uns gefunden und wir unser Tourenmaskottchen abgeliefert hatten wurden noch kurz die Personalien aufgenommen und dann konnten wir endlich unsere Tour weiterfahren.

Wir erreichten kurz darauf den Plöner See, dessen Ufer wir mehr oder weniger folgten, bis es in den Wald mit den vielen Höhenmetern ging. Hier wurden die Stimmen nach einer Pause langsam laut und so hielt ich Ausschau nach einer Doppelbank (mit so vielen Leuten braucht man ja etwas mehr Platz). Da diese aber auch nach einigen km nicht auftauchte, nahmen wir ziemlich genau zur Halbzeit (62km) einfach die nächste Bank abseits der Straße und pausierten dort für eine knappe halbe Stunde. Wie es sich gehört, gab es natürlich Streuselkuchen,leider diesmal nicht von Paul, aber auch nicht minder lecker.

Tim hatte Kaninchenfutter dabei und es hat ihm sichtlich geschmeckt.

Einige Treppenpassagen, enge Wurzeltrails und Feldwege weiter...

...erreichten wir den Bootsanleger in Plön und legten eine weitere Pause ein, wo der Browniekuchen gezückt wurde.

Es war hier ziemlich frisch, 15° zwar, aber windig. Wir gedachten noch kurz Max, der hier im letzten Jahr bei 10°C ins Wasser stieg, aber dann fuhren wir zügig weiter um wieder auf Temperatur zu kommen.
Es folgten die Plöner Fussgängerzone, der Parnaßturm, die steilen Trails am Trammer See und mein Hass-Berg, der sich in diesem Jahr irgendwie von seiner besonders garstigen Seite zeigte. Tief schnaufend oben angekommen ging es nun erstmal entspannt auf der Straße weiter, wir waren jetzt übrigens auch schon auf dem Rückweg. Ganz so entspannt war's allerdings auch nicht, denn hier zeigte sich der Wind, der uns auf der ersten Tourenhälfte ordentlich Heckantrieb verschafft hatte.
Hier wurde es langsam hell. Leider nicht mit so einem schönem roten Morgengrauen wie im letzten Jahr, denn der Himmel war ziemlich grau und es fing sogar langsam zu Nieseln an.

Dennoch war's schön, wir ließen den Asphalt hinter uns, hier und da hoppelte uns ein Hase davon, ein Hirsch floh mit seinem weißen Rehlein ins Kornfeld und ein einsames Wildschwein verschwand im Mais. Fast hätte ich noch einen kleinen Vogel überfahren, der bis zuletzt in meiner Fahrspur saß.
Doch dieser schöne Moment sollte unterbrochen werden. Zumindest für Till. Denn kurz bevor wir die Schwentine erreichten erwischte es Ihn noch mit einen Platten am Hinterrad, welchen wir aber schnell beseitigten....

...und dann folgte der Endspurt über die Schwentinetrails.

Das hat zum Abschluss nochmal richtig Spaß gemacht, auch wenn man langsam richtig müde wurde. Auch kam der Hunger wieder durch, also lieferten wir schnell Tim, Manuel und Günni zuhause ab und kehrten zum Abschluss beim GROSSEN GOLDENEN M ein!


Um 6.40 Uhr wurde From Dusk Till Dawn 2013 offiziell für beendet erklärt.
Karsten
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