11.8. Tag 11
Da ich ja gestern erst etwas spät auf dem Campingplatz war, bin ich heute mal relativ früh los. Nach Frühstück im großen Zelt (ich glaube morgen esse ich wieder im Camper, da gibts wenigstens Nutella) und allgemeinen Vorbereitungen sind "300-Watt-Anke" und "Felix the Breake" gegen halb neun runter zum Start. Mir war die Ausfahrt aus dem Campground zunächst versperrt, weil sich ein PickUp mit Wohnwagen in einer der engen Kurven festgefahren hatte und mit dem Anhänger in den Graben gerutscht war. Also mußte ich rückwärts wieder raus und dann irgendwie wenden ... dann nur noch entgegen des "One Way" und hoffen daß nix Größeres von vorne kommt ...
Ich bin einen Teil der Strecke von gestern wieder zurück bis zum Highway 22, dann ca. 17 km nach Norden bis nach Black Diamond und dort wieder nach Westen, Richtung Rocky Mountains. Hier habe ich noch einen kleine Campingplatz aufgesucht wegen des Abwassers und weil wir unbedingt Frischwasser brauchten. Beim Wasserauffüllen habe ich ein paar Niederländer getroffen, die auch drei Wochen Urlaub gemacht haben, dabei aber über 2000 km durch Kanada getourt sind ...
Von hier aus waren es noch knapp 20 km bis zur Anchor D Ranch. Was sich nach Urlaub auf dem Bauernhof anhört war allerdings nur eine buckelige Kuhwiese, inklusive der kuhlichen Hinterlassenschaften. Beim Wandern auf dem Gelände sind wachsame Blicke nach unten also stets vonnöten

Ich glaube, ich werde für heute mal Schuhverbot für den Camper erlassen
Mal schauen, wie sich der Platz morgen mit dem Camper wieder verlassen läßt, wenn die ganze Wiese erst richtig durchgematscht ist. Ich hoffe es sind dann noch genug 4x4 PickUps da, die die Karren aus dem Dreck ziehen können ...
Als nach knapp 4 Std. das erste Mixed Team durchs Ziel kam, konnte es ja nicht mehr allzu lange dauern, bis die beiden kommen sollten. Ich stellte mich also bei strahlendem Sonnenschein in den Zielbereich und wartete, und wartete, und wartete ... als der erste Regenschauer kam mußte ich kurz zum Camper zurückflitzen, weil ich die Dachfenster aufgelassen hatte. Regenjacke übergezogen und zurück zum Ziel, ca. 5 Minuten später waren die beiden dann endlich da ... Platz 6 heute, der 5. Gesamtplatz konnte mit nur noch einer Minute Vorsprung gehalten werden ...
Der erste Regenschauer wurde dann noch zu einem ausgewachsenem Gewitter mit fetten Hagelkörnern und allem was dazugehört ... aber wir saßen ja warm und trocken im Camper, nur ohne Gummistiefel kann man jetzt nicht mehr auf die Wiese raus ...
Den Rest des Tages haben wir mit lustigen Bremsbelagwechseln und dem Tausch des Hinterrades bei Anke verbracht. Die Nabe, die ihr den Spitznamen "300-Watt-Anke" verpaßt hat, ist am heutigen Tage aufgrund des widrigen Untergrundes wahrscheinlich voll Schlamm gelaufen, so daß die Leistungsdatenübertragung nicht mehr funktioniert
Da Anke dann die 300 gr. Mehrgewicht auch nicht mehr durch die Gegend fahren wollte, hat sie kurzentschlossen das Ersatzhinterrad eingebaut, allerdings nicht ohne festzustellen, daß der auserwählte IRC Mythos nen Riss in der Seitenwand hatte ... also schnell auch noch den Reifen mit gewechselt ... wenn nur das mit der Dichtmilch nicht immer so eine Schweinerei wäre
Im Moment sitzen wir im Camper, Abendessen, Siegerehrung hinter uns, Anke und Felix lassen renntechnisch den Tag Revue passieren und überlegen sich für morgen eine Taktik um die Niederländer auf Abstand zu halten. Die Taktik heißt bei Felix the Breake allerdings schon seit Tagen : Anke, morgen Attacke !!!
MfG Jörn