kivel:o) goes Canada ... ein Tatsachenbericht

Tourenankündigungen, Termine und Berichte in und um Kiel. (Mountainbike/MTB und Rennrad)

Beitragvon Jörn » Sa 7. Aug 2010, 22:58

6.8. Tag 6

Gegen 2 Uhr gabs ein nettes Gewitter über uns, der Regen hat sich am Morgen leider fortgesetzt. Wir haben es heute etwas ruhiger angehen lassen und im Camper nach dem Frühstück erstmal Videos und Fotos bearbeitet. Anke und Felix hatten laut Trainingsplan sowieso Ruhetag, also sind wir gegen Mittag erstmal mit dem Camper in den Ort gefahren und haben unser Brauchwasser entsorgt und Frischwasser nachgefüllt. Glücklicherweise hat die Touristeninfo WLAN, so daß wir endlich Berichte, Fotos und Videos online bringen konnten. Mittlerweile kam die Sonne raus, auf dem Parkplatz wars recht gemütlich so daß wir es dort ca. 3 Std. ausgehalten haben.
Als der Onlinekram endlich erledigt war sind wir Richtung Fernie in den Supermarkt zum Einkaufen, danach in die Innenstadt. Ich wollte mich den landestypischen Gepflogenheiten anpassen und habe mir erstmal die richtige Trachtenkleidung besorgt. Gegen Abend sind wir noch ne kleine Feierabendrunde gefahren, einmal kurz den Berg rauf und im Singletrail wieder runter, what else ? :-)
Pünktlich zum Feierabend regnet sich über uns ein kleines Gewitter ab ... für die nächsten Tage ist aber wieder Sonnenschein angesagt.

Gute Nacht Deutschland ...

MfG Jörn
Benutzeravatar
Jörn
Pressewart
 
Beiträge: 1098
Registriert: Mi 1. Nov 2006, 18:25

Beitragvon nordlicht_anke » So 8. Aug 2010, 01:18

Schon vom heutigen Morgen das nächste Filmmaterial - viel Spaß beim Guggen.
Benutzeravatar
nordlicht_anke
DocDann:o)
 
Beiträge: 1048
Registriert: Di 31. Okt 2006, 23:25

Beitragvon Jensemann » So 8. Aug 2010, 08:45

Schöne Tour und danach als erstes in den Liegestuhl,bevor Jörn ihn dir wegschnappt :)

So und jetzt wird es ernst,viel Erfolg.

Viele Grüße aus Kiel
Benutzeravatar
Jensemann
FullyFee
 
Beiträge: 966
Registriert: Do 3. Dez 2009, 07:43
Wohnort: Kiel

Beitragvon Jörn » So 8. Aug 2010, 19:23

7.8. Tag 7

Wir hatten ja gestern abend noch einen netten Trail vom Berg runter gefunden, den wir heute morgen erstmal medientechnisch aufgearbeitet haben, sprich, nen Video gedreht. Der Rest des Tages stand ganz im Zeichen des bevorstehenden Starts der TransRockies. Wir haben unsere Rucksäcke gepackt und sind runter nach Fernie ins Community Center zur Anmeldung. Während Anke und Felix ihre Startunterlagen und, besonders wichtig, zwei Dosen Bärenspray abgeholt haben stand ich draußen Wache und habe mir Bikes im Wert von mehreren tausend Euro angeschaut. Titanfully ... hab ich zum ersten Mal in Natura gesehen. Auf dem Weg zu unserem WLAN Access am Touri-Center sind wir an einer kleinen Straßenbäckerei hängengeblieben, die selbst zwar kein WLAN anbieten konnten, in der Nachbarschaft fand sich jedoch ein freies Netz, welches wir sogleich okkupiert haben. Anke und ich hatten die Rechner dabei, damit wir Fotos und Videos hochladen konnten. Fotos haben geklappt, Videos leider noch nicht :-(
Also doch nochmal zur Touri-Info ... wir haben es uns unter dem Vordach gemütlich gemacht und Anke hat den Upload des Videos gestartet. Nach ca. 1 Std. waren die Daten im Netz. Während des Studiums der Startunterlagen ist Felix zu seinem neuen Spitznamen Felix "The Breake" gekommen ... hoffentlich ist das kein schlechtes Omen (siehe Fotos).

Morgen ist Start des Prologs, heute abend müssen alle früh in die Heia ...

Gute Nacht.

MfG Jörn
Benutzeravatar
Jörn
Pressewart
 
Beiträge: 1098
Registriert: Mi 1. Nov 2006, 18:25

Beitragvon Jörn » So 8. Aug 2010, 20:27

8.8. Tag 8 Teil 1

Es kam, wie es kommen mußte, gestern abend fing es leicht an zu regnen, aber die Wettervorhersage hat ja gutes Wetter versprochen. Leider irren sich anscheinend auch in Kanada die Meteorologen manchmal und so regnete es die ganze Nacht durch bis in den Morgen hinein. Wir sind dann mit dem Camper runter in die Stadt und haben die Bikes auf einem Parkplatz fertiggemacht, immer noch Nieselregen. Anke und Felix hatten um 10.32 Uhr ihren Start, der pünktlich und glatt über die Bühne ging. Ich hoffe auf dem Trail geht alles gut, denn die Wurzeln sind jetzt alle ziemlich rutschig. Ich habe mich dann auf den Weg zum Touri-Center gemacht, der geneigte Leser wird wissen warum, um schnell noch ein paar Fotos hochzuladen und ein bißchen was in die Tastatur zu hämmern. Mal schauen was bei den beiden heute so geht ...

MfG Jörn
Benutzeravatar
Jörn
Pressewart
 
Beiträge: 1098
Registriert: Mi 1. Nov 2006, 18:25

Beitragvon Jörn » Mo 9. Aug 2010, 19:31

8.8. Tag 8 Teil 2

Die beiden standen plötzlich dreckverschmiert vor dem Camper und baten um Einlass, ich wartete ja vor der Touri-Info und war am Surfen :-)
Also wurden erstmal die Bikes gesäubert, danach die Menschen und dann die Klamotten. Anke und ich sind dann kurz zu McD gebikt und haben ne große Tüte voller Burger besorgt, einige Leute hatten nämlich Hunger. Wie man sieht, kam mittlerweile die Sonne wieder raus und wir haben es uns hinterm Camper gemütlich gemacht. Die beiden waren mit dem Prolog sehr zufrieden, die Bedingungen waren wegen des Regens sehr widrig, Platz 5 von 16 Teams ... so kanns weitergehen. Näheres zum Rennen werden die beiden aber auf ihren jeweiligen Seiten berichten. Siehe Anke und Felix.
Abends gabs dann Essen im Community Center mit anschließender elend langer Siegerehrung, einem Vortrag wie man sich einem Bären auf dem Trail gegenüber zu benehmen hat (durchaus ernstes Thema), und Vorstellung der nächsten Etappe. Kurz den Berg hoch und dann locker wieder runter ;-)
Beim Hinweis des Kommentators und Streckenplaners auf das Totenkopfschild in einer 180° Kehre, und daß man dieses doch bitte nicht übersehen sollte, bekamen Anke und Felix ganz leuchtende Augen :-)
Also an einigen Ecken der Etappen wäre ich gerne mit meinem Bike dabei ...
Morgen ist Start der ersten richtigen Etappe von Fernie nach Sparwood, mit anschließendem Transfer nach Elkford. Wir haben abgemacht, daß ich die beiden schon in Sparwood einsammle und wir dann gemeinsam ins Lager nach Elkford fahren

Ach so, Fotos werden laufend aktualisiert, das kündige ich nicht jedesmal extra an, also ruhig öfter mal auf den Link in meiner Signatur klicken ...

MfG Jörn
Benutzeravatar
Jörn
Pressewart
 
Beiträge: 1098
Registriert: Mi 1. Nov 2006, 18:25

Beitragvon nordlicht_anke » Di 10. Aug 2010, 01:24

War wieder ein schöner Tag heute. 5. Platz wohl wieder. Und 5. Platz gesamt müsste es auch noch sein, was heißt morgen wieder erster Startblock :) .
Wetter ist auch wieder besser. Aber das schreibt Jörn bestimmt. Heute kamen wir jedenfalls nicht so dreckig nach Hause.
Benutzeravatar
nordlicht_anke
DocDann:o)
 
Beiträge: 1048
Registriert: Di 31. Okt 2006, 23:25

Beitragvon Jörn » Di 10. Aug 2010, 05:32

9.8. Tag 9

Heute stand die erste richtige Etappe auf dem Plan, Start war um 9 Uhr, also sind die beiden gegen viertel nach acht runter nach Fernie gerollt, um sich nen schönen Startplatz zu suchen. Der Zielort ist nur ca. 30 km von Fernie entfernt, und um 11 Uhr mußte ich erst runter vom Campground. Also hab ich mir mein Bike geschnappt und bin noch ein paar Trails in der Nähe gefahren, weil ich auch nochmal die Kamera ausprobieren wollte. So gegen halb elf hieß es dann Abschied nehmen vom schönen Campground und den ganzen Streifenhörnchen und Fröschen und rauf auf den Highway 3 Richtung Sparwood. 30 km bei schönstem Sonnenschein durch die Bergwelt, so macht Urlaub auch Spaß. Sparwood ist nur ein kleiner Ort, der Zieleinlauf war neben einem Einkaufszentrum. Ich hatte einen Parkplatz in der Nähe des Visitors Centres gefunden. Prunkstück der Stadt ist "The worlds largest truck", genannt der "Titan", ein Muldenkipper von Terex, der dort als Ausstellungsstück steht und früher im Bergbau gebraucht wurde. Schon beeindruckend wenn man neben 4 mtr. hohen Reifen steht und fast aufrecht unter dem Ding stehen kann ...
Gegen 13.20 Uhr waren die beiden schließlich im Ziel, müde, aber einigermaßen zufrieden, das Wetter hatte sich gehalten und die Trails waren wohl gut fahrbar.
Nachdem ich die beiden aufgesammelt hatte und nach einer kleinen Stärkung gings nördlich nach Elkford, wo der Veranstalter schon die Zeltstadt aufgebaut hatte und genug Platz für die ganzen Camper war.
In diesem Teil Kanadas wird wohl immer noch sehr viel Kohle gefördert, jedenfalls kamen uns auf dem Weg nach Elkford jede Menge von den überlangen Kohletrucks entgegen ...
Morgen steht bei mir eine etwas längere Verbindungsfahrt an, während Anke und Felix ÜBER einen Berg fahren, muß ich leider UM den Berg fahren ... 250 km Autofahren gegen 65 km Radfahren ... na gut, dafür werde ich wohl keine 1950 hm überwinden müssen ;-)
Heute im Endergebnis Platz 5 für die beiden, die Plätze drumherum wechseln lustig, das wird noch ein interessantes Rennen ...
Essen gabs heute mal in der Eishockeyhalle ... nur ohne Eis. Mahlzeit !

MfG Jörn
Benutzeravatar
Jörn
Pressewart
 
Beiträge: 1098
Registriert: Mi 1. Nov 2006, 18:25

Beitragvon David » Di 10. Aug 2010, 22:06

Wow I'm impressed. Nette berichte, tolle fotos und eine super leistung Felix und Anke, mach weiter so!

P.S. hier kann man sehen wie es auf der strecke aussieht

www.transrockies.com/trc/media/photo-ga ... 10-gallery
Benutzeravatar
David
 
Beiträge: 752
Registriert: Mo 18. Dez 2006, 10:22
Wohnort: Kiel

Beitragvon Jörn » Sa 14. Aug 2010, 19:13

Hier mal schnell ein Update, wir waren ein paar Tage im internettechnischen Off, momentan stehe ich in Canmore am Ziel der TransRockies. Anke und Felix sind gestern Dritte und Gesamtvierte geworden :-)
Berichte und Fotos folgen asap ...

MfG Jörn
Benutzeravatar
Jörn
Pressewart
 
Beiträge: 1098
Registriert: Mi 1. Nov 2006, 18:25

Beitragvon Jörn » So 15. Aug 2010, 00:44

10.8. Tag 10

Der heutige Start war wegen einer etwas längeren Etappe schon um 8.30 Uhr, die Nacht war relativ kühl, aber am Morgen hatten wir schon wieder eine wärmende Sonne. Den Start habe ich mir nicht entgehen lassen und sogar noch als Filmchen auf Speicherkarte gebannt. Als die beiden mit dem TransRockies Pulk verschwunden waren habe ich den Camper klargemacht, alle losen Gegenstände und Bike verstaut und mich erstmal auf den Weg wieder zurück nach Sparwood gemacht. Es galt nochmal Abwasser zu ent- und kleinere Vorräte zu besorgen. Dann ging es auf Highway 3 Richtung Crowsnest Trail, dieselbe Strecke, die wir auf dem Hinweg von Calgary nach Fernie im Dunkeln gefahren sind. Schön, daß ich den Weg nochmal bei Tageslicht fahren konnte, wunderschöne Landschaft, im Hintergrund die Rocky Mountains, ab und zu mal ein Bergsee ...
Dann gings wieder auf die 22 Richtung Calgary, dessen Abfahrt ich natürlich verpaßte, weil ich irgendwie mit größeren Hinweisschildern gerechnet hatte - großes Land, große Schilder - galt diesmal leider nicht ... wenden konnte ich leider erst nach 6 km ... die Landschaft wurde etwas flacher und weiter, Wiesen mit Rindern und Strohballen, fast wie bei uns nur viiiiel größer. Ich bin die ganze Zeit auf ca. 1300 mtr. Höhe gefahren. Die nächste Abzweigung auf den Highway 541 habe ich ohne Probleme gefunden, ich wußte jetzt ja, worauf ich achten mußte ... die Straße wurde etwas kleiner und kurviger, die Landschaft wieder etwas alpiner. Das erste Hinweisschild auf ein "Texas Gate" konnte ich nicht so recht interpretieren, bis mir ein lautes Vibrieren des Campers signalisierte, daß ich soeben über ein Kuhgatter gedonnert bin (Reisegeschwindigkeit war ca. 90 km/h), es waren parallele Eisenstangen in der Straße eingelassen, damit die Rindviecher nicht abhauen ... Na gut, bei den nächsten 4 Gattern war halt Bremsen angesagt ;-)
Die letzten 5 km zum Etherington Creek Campground waren der Hammer, laut Schild Highway 940, war für mich aber als Straße nicht erkennbar. Eher ein breiter Feldweg, der Untergrund leider sehr ausgewaschen, so daß ich nur 20 km/h fahren konnte. Der Autovermieter hatte uns ja verboten unbefestigte Wege zu fahren, es waren nur Straßen mit einer Nummer erlaubt ... die Nummer hatte ich ja :-)
Der Campground an sich ist sehr schön, mitten im Nirgendwo, und ähnlich angelegt wie der in Fernie. Sogar Streifenhörnchen haben wir wieder in der Nachbarschaft ...
Ich habe mir mit dem Camper eine Parknische gesucht und bin dann mit dem Bike Richtung Zieleinlauf und habe auf Anke und Felix gewartet. Das Timing war perfekt, ich hatte kaum 10 Minuten gewartet, da kamen beide ins Ziel (Zieleinlauf gerade noch mit der Kamera erwischt). Heute Platz 6, schwere Etappe ... Gut, daß es im Zielbereich einen Burgerkoch gab, der von beiden gleich belagert, und mit kanadischen Dollar erpreßt wurde.
Das anschließende Gerede im Camper über Watt-, Herzfrequenz- und Trainigsdaten war für Ungeübte schon etwas anstrengend, ich bin froh, daß ich einfach nur zum Spaß Fahrrad fahre ... ;-)
Essen und Siegerehrungen waren diesmal im Zelt, es gab Spaghetti, Salat und noch so anderen Kram ... war aber ganz lecker.
Good night, Germany ...

MfG Jörn
Benutzeravatar
Jörn
Pressewart
 
Beiträge: 1098
Registriert: Mi 1. Nov 2006, 18:25

Beitragvon Jörn » So 15. Aug 2010, 00:45

11.8. Tag 11

Da ich ja gestern erst etwas spät auf dem Campingplatz war, bin ich heute mal relativ früh los. Nach Frühstück im großen Zelt (ich glaube morgen esse ich wieder im Camper, da gibts wenigstens Nutella) und allgemeinen Vorbereitungen sind "300-Watt-Anke" und "Felix the Breake" gegen halb neun runter zum Start. Mir war die Ausfahrt aus dem Campground zunächst versperrt, weil sich ein PickUp mit Wohnwagen in einer der engen Kurven festgefahren hatte und mit dem Anhänger in den Graben gerutscht war. Also mußte ich rückwärts wieder raus und dann irgendwie wenden ... dann nur noch entgegen des "One Way" und hoffen daß nix Größeres von vorne kommt ...
Ich bin einen Teil der Strecke von gestern wieder zurück bis zum Highway 22, dann ca. 17 km nach Norden bis nach Black Diamond und dort wieder nach Westen, Richtung Rocky Mountains. Hier habe ich noch einen kleine Campingplatz aufgesucht wegen des Abwassers und weil wir unbedingt Frischwasser brauchten. Beim Wasserauffüllen habe ich ein paar Niederländer getroffen, die auch drei Wochen Urlaub gemacht haben, dabei aber über 2000 km durch Kanada getourt sind ...
Von hier aus waren es noch knapp 20 km bis zur Anchor D Ranch. Was sich nach Urlaub auf dem Bauernhof anhört war allerdings nur eine buckelige Kuhwiese, inklusive der kuhlichen Hinterlassenschaften. Beim Wandern auf dem Gelände sind wachsame Blicke nach unten also stets vonnöten ;-) Ich glaube, ich werde für heute mal Schuhverbot für den Camper erlassen :-)
Mal schauen, wie sich der Platz morgen mit dem Camper wieder verlassen läßt, wenn die ganze Wiese erst richtig durchgematscht ist. Ich hoffe es sind dann noch genug 4x4 PickUps da, die die Karren aus dem Dreck ziehen können ...
Als nach knapp 4 Std. das erste Mixed Team durchs Ziel kam, konnte es ja nicht mehr allzu lange dauern, bis die beiden kommen sollten. Ich stellte mich also bei strahlendem Sonnenschein in den Zielbereich und wartete, und wartete, und wartete ... als der erste Regenschauer kam mußte ich kurz zum Camper zurückflitzen, weil ich die Dachfenster aufgelassen hatte. Regenjacke übergezogen und zurück zum Ziel, ca. 5 Minuten später waren die beiden dann endlich da ... Platz 6 heute, der 5. Gesamtplatz konnte mit nur noch einer Minute Vorsprung gehalten werden ...
Der erste Regenschauer wurde dann noch zu einem ausgewachsenem Gewitter mit fetten Hagelkörnern und allem was dazugehört ... aber wir saßen ja warm und trocken im Camper, nur ohne Gummistiefel kann man jetzt nicht mehr auf die Wiese raus ...
Den Rest des Tages haben wir mit lustigen Bremsbelagwechseln und dem Tausch des Hinterrades bei Anke verbracht. Die Nabe, die ihr den Spitznamen "300-Watt-Anke" verpaßt hat, ist am heutigen Tage aufgrund des widrigen Untergrundes wahrscheinlich voll Schlamm gelaufen, so daß die Leistungsdatenübertragung nicht mehr funktioniert :-(
Da Anke dann die 300 gr. Mehrgewicht auch nicht mehr durch die Gegend fahren wollte, hat sie kurzentschlossen das Ersatzhinterrad eingebaut, allerdings nicht ohne festzustellen, daß der auserwählte IRC Mythos nen Riss in der Seitenwand hatte ... also schnell auch noch den Reifen mit gewechselt ... wenn nur das mit der Dichtmilch nicht immer so eine Schweinerei wäre ;-)
Im Moment sitzen wir im Camper, Abendessen, Siegerehrung hinter uns, Anke und Felix lassen renntechnisch den Tag Revue passieren und überlegen sich für morgen eine Taktik um die Niederländer auf Abstand zu halten. Die Taktik heißt bei Felix the Breake allerdings schon seit Tagen : Anke, morgen Attacke !!! :-)

MfG Jörn
Benutzeravatar
Jörn
Pressewart
 
Beiträge: 1098
Registriert: Mi 1. Nov 2006, 18:25

Beitragvon Jörn » So 15. Aug 2010, 00:46

12.8. Tag 12

Auch heute war wieder um 9 Uhr Start, d.h. gegen 6.30 Uhr langsam aufstehen, erstmal Heizung einschalten zum Schuhe trocknen, dann frühstücken und Mensch und Maschine für den Tag vorbereiten. Ich hab die beiden zum Start begleitet und habe noch gefilmt, dann zurück zum Camper weil ich nicht unbedingt der Letzte sein wollte, schließlich stand ich relativ weit hinten auf dem Platz. Die Wiese war nur über eine Zufahrt zu erreichen, ein Erdwall von ca. 4 mtr. Breite. Und es kam wie es natürlich kommen mußte, der Camper vor mir hatte nicht weit genug ausgeholt und ist nach links in den Graben gerutscht. Schon wieder stand ich dahinter und kam nicht weiter ...
Zuerst versuchte ein Geländewagen den Camper nach vorne rauszuziehen, keine Chance. Dann wurde ein Allrad-PickUp geordert, der aber schon bei der Anfahrt leichte Traktionsprobleme hatte, der Untergrund war mittlerweile glatt wie Schmierseife. Zuerst wurde der Camper nur weiter in den Graben gezogen, aber mit Schwung und viel Gaspedal gelang es schließlich ... die Zuschauer waren am Jubeln. Mir schwante nix Gutes als ich dran war, schließlich sind auf unserem Camper nur Straßenreifen drauf und Allrad ist auch Fehlanzeige. Aber mit ganz wenig Gaseinsatz und gefühlvollem Lenken war alles kein Problem. Unter lauten "Ca-na-Dream, Ca-na-Dream" Zurufen der Zuschauer und Helfer konnte ich endlich die Fahrt zum Little Elbow Campground beginnen. Zuerst gings wieder auf die 22, den "Cowboy Trail", und dann wieder nach links Richtung Berge. Das Wetter war heute relativ gut, wolkiger Himmel, kein nennenswerter Regen bis jetzt. Der Highway 66 führte 28 km lang schön kurvig bis auf den 1630 Meter hoch gelegenen Campingplatz. Der hat diesmal einen schön steinigen Untergrund, Festfahren ist also fast unmöglich ;-)
Ich hab nen Platz relativ weit hinten belegt, hier haben wir wohl unsere Ruhe vor Stromerzeugern, Festzelt, Kindern usw. ...
Anke und Felix kamen heute als 5. Open Mixed Team ins Ziel und belegen gesamt Platz 6. Kurz nach Zieleinlauf kündigten schwarze Wolken einen nahenden Regenschauer an, so daß wir nur schnell die Bikes abgespült haben und danach in den Camper geeilt sind ... keinen Moment zu früh, der Regen sollte dann fast 3 Stunden dauern, und die Außentemperatur ist auf unter 10° C gefallen ... brrrrr. Na ja, wir sind schließlich über 1600 Meter hoch. Nach dem Regen waren die umliegenden Bergspitzen sogar ein wenig weiß. Im Camper haben wir alle erstmal Siesta gehalten, mehr ließ das Wetter und die Lust und Laune nicht zu :-)
Der technische Check der Bikes fiel heute etwas kürzer aus, das Notwendigste war schnell getan, nur Ankes kleines Kettenblatt mußte noch mit meiner Nagelfeile bearbeitet werden, um morgen etwaige Schaltprobleme, die den Gesamtsieg der beiden verhindern könnten, auszuschließen ;-)
Beim Avendessen hatten wir heute ne deutsche Runde, wir haben noch zwei Biker aus Schweinfurt getroffen, die allerdings genußtourentechnisch weiter hinten mitfahren, und gerne auch mal für ein schönes Foto anhalten ... sehr sympatisch :-)
Wir erwarten eine kalte Nacht und eine spannende vorletzte Etappe, Gute Nacht verehrte Mitleser ...

MfG Jörn
Benutzeravatar
Jörn
Pressewart
 
Beiträge: 1098
Registriert: Mi 1. Nov 2006, 18:25

Beitragvon Jörn » So 15. Aug 2010, 00:46

13.8. Tag 13

Der Morgen fing leichten Klopfgeräuschen auf dem Dach des Campers an ... Regen :-( ... und ziemlich kalt wars auch noch. Aber die Routine hatte gesiegt und die Startvorbereitungen liefen. Heute wurde eben etwas Wärmeres angezogen, ebenso waren Knielinge bei beiden angesagt. Leider mußten Anke und Felix heute aus dem zweiten Block starten, ich hoffe, das ist kein allzu großer Nachteil. Die Anreise lief heute eher unspektakulär, das Teilstück kurz nach dem Little Elbow Campground war sehr schön zu fahren, weil recht hügelig, der Rest waren breite Highways. Unterwegs noch schnell das Auto vollgetankt, 142 Liter, macht einen Durchschnittsverbrauch von nur 25,4 Litern/100km ... ich bin halt nicht nur Bleifuss gefahren ;-) . Das Benzin kostet hier allerdings auch nur 99 Cent, macht umgerechnet ca. 72 €-Cent pro Liter.
Heute sind wir auf der Rafter Six Ranch untergebracht, ein riesiges Gelände mit genug Platz für alle Fahrzeuge und das restliche Gedöns, richtige Pferde gibts hier wohl auch, zumindest habe ich neben einem riesigem Pferdeapfelhaufen geparkt ;-) . Bevor ich aber ein Dokumentationsfoto machen konnte war ein Cowgirl mit einer Mistforke da und hat die Hinterlassenschaft mitgenommen (oder woanders hingeschaufelt :-) ) ...
Irgendwann stellte ich mich in den Zielbereich, wo ich die beiden abpassen wollte, aber irgendwie wurde heute alles durcheinandergewürfelt, weil man den Teilnehmern am ersten Checkpoint die Wahl ließ, über die Straße abzukürzen ... ich konnte mich also nicht so wirklich orientieren wann die beiden denn nun eintrudeln würden. Schließlich wartete ich ca. 1,5 Stunden bis die beiden, übelst zugesifft, im Ziel waren ... Näheres zur Etappe werden Anke und Felix in ihren Blogs berichten.
Heute haben die beiden das Regentiming aber perfekt hinbekommen, gerade als wir am Camper waren, fing der Regenschauer an ;-)
So allmählich könnte sich aber langsam mal wieder Hochdruckeinfluß bemerkbar machen, schließlich will ich nächste Woche auch wieder aufs Rad ... :-)
Felix hat es heute vorgezogen seine Bremsbeläge hinten komplett aufzubrauchen, und einen großen Teil des Belagträgers gleich mit (siehe Fotos), auch Anke brauchte vorne neue Beläge. Nachdem die Fahrer und die Bikes sauber waren habe ich bei Felix nochmal die Bremsen revidiert und Anke hat sich für die Vorderbremse leicht gebrauchte KoolStop aus dem Fundus montiert ... so sollte für die letzte Etappe alles klar gehen. Abendessen gabs heute mal unter freiem Himmel, schließlich sind wir auf einer echten Ranch, der Wachhund hat aufgepaßt, daß auch keiner zuviel nimmt ;-)
Nach dem Essen wurden die Endresultate der heutigen Etappe ausgehängt, Anke und Felix sind auf den dritten Platz gefahren und mußten somit zur Siegerehrung. Die beiden haben sich natürlich noch schnell das standesgemäße Trikot dazu angezogen. In der Gesamtwertung liegen sie vor der letzten Etappe auf dem vierten Platz mit 35 Minuten Vorsprung auf Platz 5 ... sieht gar nicht schlecht aus für morgen :-)

MfG Jörn
Benutzeravatar
Jörn
Pressewart
 
Beiträge: 1098
Registriert: Mi 1. Nov 2006, 18:25

Beitragvon david0815 » So 15. Aug 2010, 20:26

:shock:

Felix und Anke haben es sogar in den Spiegel geschafft!

http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,711906,00.html
Benutzeravatar
david0815
Landesmeister alte Männer 1
 
Beiträge: 310
Registriert: Mi 29. Apr 2009, 09:46

VorherigeNächste

Zurück zu Touren



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 7 Gäste

cron