Es ist dann tatsächlich der Plöner See geworden.
Anfänglich war ich etwas müde. Wahrscheinlich, weil ich gleich von der Betriebskantine aus gestartet bin.

Aber nach ein paar Km legte sich dann meine Trägheit. Das Wetter war schon brutal warm, aber zum Glück fahren wir MTBler ja überwiegend im Wald. Dort lies es sich aushalten.
Am Pohnsdorfer See verspürte ich dann schon wieder ein kleines Hüngerchen und gönnte mir einen Nussriegel. Oha, dachte ich. Keinen Cent in der Tasche, 100km vor mir und nur noch ein Snickers mit. Hoffentlich geht das gut.
Irgendwann am Plöner See entwickelte sich dann aber (wie eigentlich zu erwarten) dieses kleine Hüngerchen langsam zum ausgewachsenen Hungerast. Der Snickers musste ran, aber nicht gleich alles auf einmal essen! Ich teilte ihn mir über ein paar Kilometer gut ein. Schön, wenn man ohne einen Cent in der Tasche losfährt!
In Plöns Innenstadt hab ich dann noch mal im ansässigen Radladen die Simplons bewundert aber keinen weiteren Blick in die Bäckereien und Dönerbuden verschwendet...
Weiter gings zum Trammer See. Da plötzlich, verfängt sich irgend so ein Vieh in den Gurten meines Helmes am Ohr und sticht mir zu meiner Begeisterung in die Schläfe! Mann, wie das brennt! Das ganze Gesicht verzieht sich! Ich weiß garnicht, wann ich meinen letzten Bienen/Wespenstich hatte. Muss irgendwann in der Kindheit gewesen sein.
So fuhr ich dann weiter mit nem brennendem Gesicht und Hungerast Richtung Kiel. In Preetz verließen mich dann so langsam aber sicher die Kräfte und die Gedanken kreisten nur noch ums essen..Hab kurz die Gedanken damit abgelenkt, mich abholen zu lassen, aber nein! Das lässt mein stolz nicht zu! Die letzten 20km schaff ich auch noch. Gut, dass ich nicht auch noch die Schwentine mitgenommen habe.
In Raisdorf auf die Uhr geguckt..Viertel vor 8. Irgendwie hatte ich grad ein großes Bedürfnis nach nem kühlen Bier. Also zu Hause angerufen, mich angekündigt und meine Freundin nochmal schnell zu Famila geschickt. Sie sagte, dass sie Pizza selbstgemacht hat und dann schonmal den Backofen anmacht. JA, JA, Tu es!
Die letzten Km nach Hause waren reine Quälerei. Mir viel ein, dass ich irgendwo mal von einer Profi-MTBlerin gelesen hatte, die empfahl mit Hunger zu trainieren, das lehrt den Schweinehund zu überwinden..Ja, Toll! Ich bin begeistert! Das mach ich jetzt immer so!
116km; 1200hm; 5:36 reine Fahrzeit
Karsten
PS: Achja, die Pizza war legger!
