Boah, was für eine geile Tour!
Vier sich als solche bezeichnende Ü-Fünfziger und ein Achtundsechziger trafen sich, der Kälte trotzend, zu einer ausgedehnten Steilküstentour. In der Annahme, dass Wasser in sandigen Böden schneller versickert als im Lehm, folgten wir somit gutgläubig Kai's Vorschlag. Da es, wie gesagt, lausig kalt war (-2,5°C, gefühlte -10°C), wurde der Hinweg nach Jellenbek diesmal aber etwas ausgedehnt, um sich warm zu fahren. Über Projensdorfer, Levensauer, alten Eiderkanal und Knooper Holz, wo wir unfreiwillig eine Hetzjagd auf zwei Rehe auslösten, einem uneinsichtigen Jäger ins Gewissen redeten und über den Sinn oder Unsinn der Jagd im Allgemeinen philosophierten, ging es durch die nebelverhangene und in Raureif getauchte Landschaft zunächst ins Kaltenhofer Moor. Dort führte uns Kai auf verwunschenen und unbekannten Pfaden und Knüppeldämmen um eine Vielzahl zugefrorener kleiner Tümpel, die immer mal wieder aus dem dichten Nebel auftauchten. Eine gefühlte Stunde lang übten wir uns in Techniktraining auf den kniffligen Wurzeltrails. Das Moor wäre für sich allein schon eine Tour wert gewesen. Nachdem wir längst unsere Betriebstemperatur erreicht hatten, ging es dann aber weiter über die unvermeidlichen Landstraßen nach Jellenbek, wo wir das eigentliche Ziel unserer Tour erreichten. Dort kam wenige Meter vom Wasser entfernt zu unser aller Überraschung die Sonne heraus, und die Eckernförder Bucht zeigte sich in ihrer ganzen Pracht. Was für ein herrlicher Anblick! Doch leider wärmten die Sonnenstrahlen nicht nur uns sondern auch die bis jetzt gefrorenen Böden. So erwies sich die ursprüngliche Annahme trockener Trails nicht nur als falsch sondern verkehrte sich ins absolute Gegenteil. Wie auf Schmierseife zirkelten und rutschten wir auf dem schmalen Pfad in Richtung Bülker Leuchtturm, zur Rechten eine dichte Nebelwand, zur linken das klare Blau der Ostsee. Soul riding pur! Die verbrannten Kalorien gab es dann an der best ever Fischbrötchenbude in Schilksee zurück. Da sich die Sonne bereits wieder dem Horizont näherte, ließ Kai Gnade walten und führte uns über den Fördetrail und das ehem. MFG 5 Gelände wieder zurück an den NOK, wo wir uns schließlich trennten. Mit letzter Kraft erreichte ich den heimischen Keller, kippte schnell noch einige Wassereimer über mein total eingesautes Gefährt und ließ mir anschließend ein heißes Bad ein. Das wohlig warme Wasser und die Strapazen der Tour ließen mich ungeplant sanft einschlummern. Jedenfalls war das Wasser in der Wanne schon deutlich abgekühlt, als ich plötzlich aufwachte

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Vielen Dank an Kai für's Guiden dieser fantastischen Tour!!!
Carsten