Aller Anfang ist schwer... Aber auch ich habe es tatsächlich mal geschafft, an einem Sonntag vor 9 Uhr aus dem Bett zu kommen. Schnell das Frühstück runtergewürgt, das Rad verstaut und mit verschlafenen Augen BO angesteuert. Dort wartete schon Andreas, der bei der Polizei erstmal sein gestohlenes Kennzeichen melden musste. Komisch, dass der Beamte auf der Wache ihm nicht glaubte, dass er sich grad in SL aufhält... Scheinen wohl eine Art Mobil-Tracking zu haben.

Aber da fiel es Andreas auch gleich wieder ein, er ist schon SO GUT WIE AUF DEM WEG nach SL....Achsoooo.

Jetzt wollte Sebastian noch anfangen, die zahllos bis zum Horizont quer übern Bürgersteig liegenden Fahrräder aufzustellen, aber ich konnte ihn grad noch davon abhalten. Wars das schlechte Gewissen? Soviel ich weiß, war er in der Nacht zuvor eine Strasse weiter auf ner Party..Man weiß es nicht.
Na, auf jeden Fall waren wir dann relativ schnell an dem verabredeten Parkplatz bei Büdelsdorf und konnten unsere Räder wieder zusammenbauen. Leider sind wir dabei an Sebastians Bremshebel gekommen und so musste ich den Bremskolben erstmal wieder reinoperieren, welcher aber überraschen leichtgängig war. Das kenn ich von meiner Juicy anders. Sowieso hatte ich grad das Gefühl, um mich herum entsteht ne Servicestation. Überall wurden Bikes zusammengebaut, eingestellt und justiert. Es wurde aufgepumpt, wo auch immer ein Ventil gefunden wurde. Scheint ne typische Fully-Fahrer Krankheit zu sein – Und Felix ist auch schon infiziert...
Irgendwann gings dann los. Wir waren zu siebent. Andreas, Sebastian, Tim, Andreas (pedaliero.de), Danny, und ein weiterer Kollege von Tim, dessen Name mir leider nicht mehr einfällt. Nach ca.1km Fahrradweg bogen wir auch schon in den ersten Wald ein und surften den ersten Trail. Geil! Das Wetter, die Stimmung, die Luft. Kristallklar war sie, so dass wir auf jedem Berg kilometerweite Sicht erwarten konnten.
Bald spuckte uns der Wald am Bistensee aus und wir fuhren auf dem Radweg vorbei an Alutech und auf dem Poggensieck nach Baumgarten. Dort am Kaffee vorbei wieder schnell in den Wald eingetaucht. Nach dem ersten harten Anstieg dort, konnten sich dann auch alle ein Bild davon machen, was uns noch erwartet. Nächste Station war der Aschberg. Ein Traum-Ausblick da oben! Kurz verweilt und die Aussicht genossen, und schon rauschten 7 Mountainbikes am Eisernen vorbei. Downhill wählten wir den kleinen steilen Trail, mussten aber aufpassen, dass wir am Ende unten nicht im Stacheldraht landen.

Aber alles sauber.
Es folgte ein etwas längerer Downhill-Trail, der allen das Grinsen ins Gesicht trieb. Nächste Station war der Heidberg. Schon voller Vorfreude auf den schöönen Trail bergab erklommen wir den breiten Fussweg hinauf zum Gipfelstein. Dort gabs ne kleine Verschnaufspause für alle und als wir wieder los wollten, stellten wir nen Platten an Andreas Vorderrad fest. Ok, Pausenverlängerung. Hatten einige auch nix gegen..
Zur Begeisterung aller kam ausgerechnet jetzt auch noch der zuständige Förster zu uns hochgestapft und hielt uns einen Vortrag übers Waldwegebenutzungsrecht und irgendwelche Kreuze an irgendwelchen Wegen, den irgendjemand benutzen durfte, aber wir nicht...Hää?? Ich glaube, es hat keiner so richtig verstanden, was er meinte. Auf jedenfall sollten wir den schööönen Trail nicht fahren, sondern den laaaangweiligen Weg, den wir schon hochgefahren sind. Naaa toll! Er blieb auch tatsächlich so lange in unserer Nähe, bis der Schlauch getauscht war und wir selbstverständlich gerne und pro-Naturschutz den Wanderweg wieder runter sind... Vielleicht haben wir dadurch ja der einen oder anderen Waldameise das Leben gerettet, sodass Ihre Kinder nicht verhungern müssen.
Wir haben dann noch so einige Trails und Forstwege entlang des Waldrandes mitgenommen bis Danny endgültig platt war. Ich hatte ein einsehen und nutzte die nächste Gelegenheit um auf Asphalt zu kommen. Diesen haben wir auch nicht mehr verlassen und sind schnurstracks zurück zum Auto.
Aber Hut ab vor Danny! Ich glaube, es war seine erste MTB-Tour und somit seine sogenannte "Feuertaufe" in den Hüttener Bergen.

Ich glaube, ich wäre gestorben, wenn ich das als Anfänger hätte durchmachen müssen aber Danny hat die Zähne zusammengebissen und ist auch in Sachen Fahrtechnik anscheinend ein Naturtalent. Arsch hintern Sattel beherrscht er wie ein Großer!
Karsten