Der Kurs war im Gegensatz zum letzten Jahr fast trocken und sehr schnell, denn durch Waldarbeiten musste die Streckenführung kurzfristig geändert werden. Die berüchtigte lange Abfahrt, welche in einer scharfen 90° Kurve endet, war ebenso nicht Teil der Strecke, wie auch der lang gezogene Anstieg mit Tragepassage. Stattdessen wurde ein anderer Anstieg eingebaut, welcher die Entscheidung bringen sollte. Der Rest der Strecke war flach. Lediglich ein künstliches Hindernis zwang die Fahrer am Schluss jeder Runde den Rennsattel zu verlassen und in crosstypischer Manier über zwei Holzbarrieren zu springen.
In der Startaufstellung stand ich diesmal in der ersten Reihe, direkt neben Thorben Woelki (RV-Trave). Die anderen Schleswig-Holsteiner, inkl. meinem Teamkollegen Felix Breske (RG-Kiel/ bo-racing-team) tummelten sich in den Reihen hinter mir.
Nach einem Blitzstart fand ich mich auf Position 4 wieder, direkt hinter Thorben. Davor fuhren noch Florian Schröder (Stevens Racing) und Christian Manzke (RST Dassow). Gleich am ersten Anstieg zog sich dann das Feld auseinander und Stefan "Dano" Danowski (HRV) flog an mir vorbei. Felix berichtete mir, dass Dano vorher im Startgetümmel wohl einen Bodenkontakt hatte. Scheint ihn allerdings nicht besonders beeindruckt zu haben. Auf dem nachfolgenden Flachstück musste ich dann noch einen der Konkurrenten ziehen lassen. Doch schon in der nächsten Runde konnte ich am Anstieg an Thorben vorbeifahren und gleich ein paar Meter zwischen uns bringen. Von da an hieß es dann für mich: „Alles oder nichts!“ Und zum Glück ging diese Taktik auch auf. So konnte ich den Vorsprung nach hinten kontinuierlich ausbauen und den Konkurrenten, der mich in der ersten Runde überholt hatte drei Runden später wieder stellen.
Von da an wurde es dann allerdings ein einsames Rennen. Ein paar Fahrer wurden von mir überrundet, bis auch ich drei Runden vor Schluss von den beiden Spitzenfahrern überrundet wurde. Nach den üblichen 50 Minuten war dann auch schon alles wieder vorbei.
Der vierte Platz ist für mich ein super Ergebnis und ich hoffe, dass ich am nächsten Wochenende bei der Nordmeisterschaft in Dassow eine ähnlich gute Leistung zeigen kann.
Mein Teamkollege Felix, sonst eher als Marathonfahrer unterwegs, profitierte gegen Ende des Rennens von seinen Langstreckengenen. Er konnte in den letzten drei Runden noch 9 Fahrer überholen und belegte dadurch einen guten 6. Platz. Die beiden Plätze hinter ihm nahmen die Schleswig-Holsteiner Benjamin Winkler (USC Kiel) und Thorben Woelki ein. Unter den ersten 8 des Herrenrennens sind also 4 SH-Fahrer vertreten, was auf eine spannende Nordmeisterschaft am kommenden Sonntag hoffen lässt.
Chr!z
