In diesem Jahr hatten die Schleswig-Holsteiner eine etwas längere Anfahrt zu den Nordmeisterschaften im Querfeldein, aber - soviel sei im Vorfeld gesagt - es hat sich gelohnt.
Nach zwei Stunden stressfreier Autofahrt traf ich zusammen mit Benjamin Winkler und meiner Frau Anni in Bremen-Marßel ein. Der Parkplatz war gerappelt voll, aber es ließ sich noch ein Plätzchen finden. Ich orientierte mich zunächst ein wenig und fand schließlich die Anmeldung im Sportlerheim. Die Startnummer 5 sollte mir diesmal Glück bringen. Nach dem Umziehen bot sich die Chance ein paar Runden auf dem schon recht zerfahrenen Kurs zu drehen, denn es herrschte gerade Rennpause. Bis zum Start der Senioren konnte ich zusammen mit Barry noch zwei Runden absolvieren. Der Kurs gefiel mir ausgesprochen gut, denn er war technisch anspruchsvoll und man konnte trotzdem zügige Runden fahren. Ähnlich gut hat mir bis jetzt nur der DM-Kurs in Hamburg gefallen.
Nach und nach traf ich dann auch meine Teampartner und die anderen Schleswig-Holsteiner auf und an der Strecke. Ein wenig Smalltalk musste natürlich sein und ist immer eine nette Sache.
Beim Start der Senioren stand ich mit Michael Lutschewitz zusammen und wir mussten leider den Sturz unseres SH’lers Matthias Klaus mit ansehen. Michael machte nach dem Sturz das Rad wieder flott und Matthias nahm die Verfolgung auf. Das ist echter Sportsgeist!
Die weitere Vorbereitung betrieben Benjamin und ich dann auf der Rolle, bis wir uns kurz vor 14:00 Uhr im Startbereich tummelten. Als alle Starter versammelt waren nahm die Startaufstellung ihren Lauf. Irgendwie hatte ich Glück und stand in der ersten Reihe, gemeinsam mit Florian Schröder, Stefan Danowski, Benjamin Winkler, Michael Lutschewitz und Philipp Becker. Beim Start lief soweit alles glatt und ich konnte an sechster Position in die erste Kurve biegen. Ich denke, dass war ein entscheidender Grund für die spätere Platzierung, denn schon kurz nach der Kurve waren zwei künstliche Hindernisse angeordnet und die anschließende Durchquerung der matschigen Wiese zog das Feld schon ein gutes Stück auseinander.
Nach der Hälfte der ersten Runde gab es dann vor mir einen Sturz, in den mein Teamkollege Barry Hayes und der Bremer Vladi Riha verwickelt waren. So konnte ich mich kurzzeitig vor die beiden setzen und war für ein paar hundert Meter erster Schleswig-Holsteiner. Doch irgendwann kamen Barry und Vladi dann wieder an mir vorbei und die ursprüngliche Reihenfolge war wieder hergestellt. Eine Runde konnte ich mit den beiden mithalten, hatte aber immer 10-20m Abstand zu ihnen. Vor uns fuhren zu diesem Zeitpunkt Stefan Danowski, Florian Schröder und Philipp Becker. Doch schon zwei Runden später musste Philipp das Rennen beenden, den Grund dafür habe ich nicht mitbekommen. Bereits in der zweiten Runde war es auch für Benjamin vorbei. Seine Kette hatte sich zwischen Kassette und Speichen eingeklemmt und das Schaltwerk samt Schaltauge zerstört. Sehr schade für ihn, denn er war gut unter den ersten 8 Fahrern platziert.
Nach vorne wurde der Abstand zu Barry und Vladi jetzt immer größer und auch mein Abstand auf meine Verfolger stieg von Runde zu Runde an. Dank eines 300m Wiesenabschnittes konnte man seine Gegner immer gut sehen und somit die Abstände kontrollieren. Das war sehr hilfreich, denn hinter mir fuhr mit Michael Lutschewitz ebenfalls ein guter Fahrer aus Schleswig-Holstein, der in dieser Saison auch so richtig durchstartet. Bis zur Nordmeisterschaft konnte ich mich nur in einem Rennen vor ihm platzieren. Aber von Runde zu Runde wurde der Abstand größer, sodass ich mir keine großen Sorgen machen brauchte. Ab 5 Runden vor Schluss versuchte ich mein Tempo etwas zu drosseln und auf Sicherheit zu fahren, denn ich merkte, dass ich langsam unkonzentriert wurde. Innerhalb einer Runde hatte ich zweimal auf dem Boden gelegen und Michael konnte den Abstand wieder etwas verringern. Jedoch nie in Schlagdistanz kommen.
In meiner vorletzten Runde wurde ich dann von Stefan Danowski überrundet und war sogar froh darüber, so blieb mir doch eine kräftezehrende weitere Umrundung des Kurses erspart.
Im Ziel war ich dann überglücklich. Als Gesamtfünfter hatte ich mir die Silbermedaille und den Vizelandesmeistertitel von Schleswig-Holstein erstrampelt. Michael Lutschewitz wurde auf Platz Sechs gewertet und wurde somit dritter Schleswig-Holsteiner. Meine anderen Teamkollegen zeigten ebenfalls eine gute Vorstellung und konnten sich fast alle unten den Top-Ten platzieren.
Sieger des Rennens und somit Meister der Nordverbände wurde Stefan Danowski vor Florian Schröder und meinem Teamkollegen Barry Hayes.
Ergebnisse
Fotos
Chr!z